Was bedeutet Risikoschwangerschaft?

Bei der Anamneseerhebung zur Mutterpassanlage befrage ich Sie zu gesundheitlichen Risiken oder Krankheiten bei Ihnen und Ihrer Familie. Ergeben sich hieraus Besonderheiten, so wird die Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft gewertet.

Dies bedeutet, dass das Risiko für Mutter und Kind möglicherweise höher ist, Komplikationen zu entwickeln. Dank der guten Mutterschaftsvorsorge und den modernen Verfahren, die die heutige Zeit bietet, können selbst Risikoschwangere sich an ihrer Schwangerschaft erfreuen und diese Zeit intensiv geniessen. Gründe für die Klassifikation als Risikoschwangere sind vielfältig und nicht jedes Risiko ist gravierend. So ist zum Beispiel eine Frau, die mehr als vier Kinder entbunden hat und zum fünften Mal schwanger ist, eine Risikoschwangere, ebenso die 40jährige Frau, die zum allerersten Mal schwanger ist.

Wir wissen, wie wir mit beiden umgehen müssen, welche Risiken konkret die Patientinnen betreffen und stellen uns mit den Patientinnen auf eine individuelle Schwangerschaftsbetreuung ein. Im Folgenden zeige ich als Beispiele Situationen und Krankheiten auf, die eine  Risikoschwangerschaft definieren können:

Mütterliche Erkankungen:

    • Diabetes
    • Bluthochdruck
    • pschychische Erkrankungen
    • organische Krankheiten, Herz-, Nierenerkrankungen usw.

    Mütterliches Alter:

    • Mütter, die älter als 35 Jahre sind

    • Mütter, die jünger als 18 Jahre sind


    Schwangerschaftsrisiken durch:

    • Mehrlingsschwangerschaften

    • vorangegangene künstliche Befruchtung

    • Fehlgeburten/Frühgeburten

    • wiederkehrende Infektionen der Scheide/Harnwegsinfekten

    • Operationen an der Gebärmutter/Gebärmutterhals

    • Fehlbildungen beim Kind

    • Schwangerschaftsdiabetes

    • Schwangerschaftsvergiftung oder EPH-Gestose

    • Blutungen

    • vorzeitige Wehen

    • vorliegende Plazenta

    • Lageanomalien des Babys, z. B. Beckenendlage, Querlage

     

    Diese Schwangerschaften brauchen eine engmaschigere Kontrolle als die “Normalschwangere“. So werden bei manchen die Untersuchungsintervalle am Anfang der Schwangerschaft engmaschiger werden, bei anderen führt die Überwachung des Kindes am Ende der Schwangerschaft zu häufigeren Kontrollen. Viele Risikoschwangere werden von mir weiter zu Spezialisten überwiesen, ebenso wird die Geburtsklinik bei drohenden Geburtsrisiken frühzeitig mit eingebunden, ggf.wird die Schwangere früher in die Klinik eingewiesen.

    Wir sind ständig bemüht, trotz der manchmal schwierigen Situationen, die entstehen, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Ihnen die Ängste zu nehmen und Sie in der Situation liebevoll und professionell zu begleiten, Sie zu stärken und Ihnen Mut zu machen.